Geriatrie mit geriatrischer Tagesklinik
Alterungsprozesse gehören zum Leben. Alt sein ist keine Krankheit, sondern eine normale Entwicklung. Körper und Geist verändern sich.
Mit den organischen Veränderungen, die im Alter auftreten, befasst sich ein noch relativ junger Zweig der Medizin, die Geriatrie. Verankert auf dem Boden der Inneren Medizin verfügt die Geriatrie als Querschnittsfach über eine besondere Expertise im Umgang mit den komplexen und vielschichtigen Erkrankungen des höheren Lebensalters.
Ziel der geriatrischen Komplextherapie ist immer, die Alltagskompetenz und Selbständigkeit längstmöglich zu erhalten und eine Wiedereingliederung in das gewohnte häusliche Umfeld zu ermöglichen. Als fachübergreifende Disziplin arbeiten in der Geriatrie multiprofessionelle Teams aus
- Ärzten
- speziell geschulten Pflegekräften
- Physiotherapeuten
- Ergotherapeuten
- Logopäden
- Psychologen
- Sozialarbeitern.
In der Abteilung für Geriatrie in der St. Lukas Klinik werden sämtliche modernen diagnostischen Möglichkeiten einschließlich der interventionellen Endoskopie und Sonographie angewandt. Einen weiteren Schwerpunkt der Abteilung stellt die videoendoskopische Schluckuntersuchung zur Differentialdiagnostik aller Schluckstörungen dar.
Abgerundet wird das geriatrische Versorgungskonzept durch die Geriatrische Tagesklinik mit 18 Behandlungsplätzen, in der die Patienten tagsüber teilstationär mit allen Möglichkeiten eines Akutkrankenhauses behandelt werden und abends in ihren gewohnten Lebensbereich zurückkehren.
Zudem besteht die Möglichkeit zur ambulanten Diagnostik von Demenzerkrankungen auf Zuweisung niedergelassener Ärzte.

Schwerpunkte der Geriatrie
Geriatrisches Assessment
Als Grundlage für eine ganzheitliche Behandlung und Betreuung älterer Menschen wird in der Geriatrie der St. Lukas Klinik das Geriatrische Assessment als diagnostisches Instrument zur Feststellung von Problemen, aber auch erhaltener Funktionen und Fähigkeiten älterer Patienten angewandt.
Unter einem Geriatrischen Assessment versteht man die umfassende Bestandsaufnahme von Daten, die es ermöglichen, den Zustand des älteren Patienten aus physischer, psychischer und sozialer Hinsicht näher zu beleuchten. Die Daten werden dabei von einem interdisziplinären Team aus Ärzten, Therapeuten, Neuropsychologen, Sozialarbeitern und Pflegenden erstellt und bilden die Grundlage für die weitere stationäre oder teilstationäre Behandlung.
Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung
Die Mobilität und Selbstständigkeit bei älteren Menschen möglichst komplett zu erhalten ist das Ziel der Geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung. Der spezielle, ganzheitliche Therapieansatz ermöglicht es, frühzeitig und begleitend zur Behandlung einer Akuterkrankung die Alltagsfähigkeiten älterer Patientinnen und Patienten zu trainieren und deren Selbstständigkeit möglichst zu erhalten.
Ein multiprofessionelles Team aus speziell geschulten Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Sozialarbeitern sowie Psychologen behandelt unter der Leitung des Geriaters ganz gezielt die akut aufgetretenen Defizite und nutzt parallel zur Behandlung der Akuterkrankung so die Zeit optimal, die der erkrankte ältere Mensch im Krankenhaus verbringen muss. Durch die individuell auf den Patienten zugeschnittene Therapie soll vermieden werden, dass ein Krankenhausaufenthalt zu einem weiteren und dauerhaften Abbau der Leistungsfähigkeit führt.
Gleichzeitig können während der Komplexbehandlung alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen akutmedizinischen Prozeduren der Inneren Medizin durchgeführt werden, um so den Krankenhausaufenthalt insgesamt so kurz wie möglich zu gestalten.
Die Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung wird sowohl stationär als auch teilstationär in der Tagesklinik durchgeführt.
Geriatrische Tagesklinik
Damit Patienten beispielsweise nach einem längeren Krankenhausaufenthalt nicht vom heimischen Umfeld entfremdet werden und um die Rückkehr in die Selbständigkeit trotz weiteren intensiven Behandlungsbedarfes zu erleichtern, ergänzt die Geriatrische Tagesklinik das Leistungsspektrum der Fachabteilung.
Die Geriatrische Tagesklinik ist ein wichtiges Bindeglied zwischen dem stationären und dem ambulanten Bereich in der komplexen Gesundheitsversorgung alter Menschen. Ziel der Behandlung ist eine Wiedereingliederung in die gewohnte häusliche Umgebung bei größtmöglicher Selbständigkeit. In dieser teilstationären Behandlungsform kann die gewohnte Lebensführung weitgehend beibehalten, aber auch gleichzeitig die weiter erforderliche medizinische Behandlung durchgeführt werden.
Die Patienten wohnen und schlafen zu Hause, erledigen wie gewohnt ihre Morgentoilette, kleiden sich selbstständig an und werden nach dem Frühstück von unserem Taxidienst zur Tagesklinik gefahren. Dort nehmen sie an einem individuellen Behandlungsprogramm teil. Am Nachmittag erfolgt dann die Rückfahrt und die Patienten verbringen den Abend und auch die Wochenenden wieder in ihrem Wohnumfeld.
Geriatrische Endoskopie einschließlich Schluckdiagnostik
Die Endoskopie ist ein optisches Untersuchungsverfahren, bei dem Hohlorgane und Körperhöhlen mit einem Endoskop gespiegelt werden, das durch natürlich vorhandene oder chirurgisch geschaffene Körperöffnungen eingeführt wird. Sie ist eine genaue und wenig belastende Untersuchungsmöglichkeit, weil gleichzeitig und schmerzfrei Gewebeproben zur weiteren Analyse entnommen werden können und so größere Eingriffe vermieden werden. In der Geriatrie handelt es sich hierbei vor allem um Magen- und Darmspiegelungen. Dennoch stellt die Endoskopie bei älteren Menschen besondere Anforderungen an den untersuchenden Arzt. Die geriatrische Endoskopie ist im Ablauf daher speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten und reduziert die Belastungen vor, während und nach der Untersuchung auf ein Minimum.
Besondere Bedeutung in der geriatrischen Endoskopie hat die videoendoskopische Schluckdiagnostik, denn insbesondere nach Schlaganfällen und in fortgeschrittenen Stadien degenerativer Erkrankungen des zentralen Nervensystems, z. B. bei Parkinson- oder Alzheimer-Erkrankung, sind Schluckstörungen häufig. Schluckstörungen trüben nicht nur den Genuss von Speisen und Getränken, sondern können zu Gewichtsverlust, Flüssigkeitsdefiziten sowie Infekten führen und stellen so eine ernsthafte gesundheitliche Gefährdung dar.
Mithilfe der videoendoskopischen Schluckdiagnostik können die Bewegungsabläufe von Schlund- und Kehlkopfmuskulatur beim Schlucken gefärbter Testflüssigkeiten und -speisen genau beobachtet werden. Hierzu wird ein dünnes Endoskop, das über eine Kamera mit einem Computer verbunden ist, durch die Nase in den Rachenraum geschoben. In einer Einzelbildanalyse werden die Schluckstörungen dokumentiert, um dann geeignete Therapiemöglichkeiten einleiten zu können.
Geriatrische Palliativmedizin
Die letzte Lebensphase eines Menschen mit einer nicht heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung zu begleiten ist die Aufgabe der modernen Palliativmedizin. Die Palliativmedizin hatte ihren Ursprung in der besonderen Betreuung schwer kranker und sterbender Krebspatienten.
Ein Wandel im Umgang mit Sterben und Tod innerhalb der Gesellschaft erfordert nun auch die Ausweitung der palliativen Pflege auf die Gruppe der hochbetagten, multimorbiden Patienten, denn immer mehr dieser alten Menschen sterben heute im Krankenhaus oder in Pflegeeinrichtungen.
Ziel der geriatrischen Palliativmedizin ist es somit, älteren Patienten im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Krankheit durch eine ganzheitliche und individualisierte medizinische und pflegerische Versorgung bis zuletzt Lebensqualität zu geben.
Demenzdiagnostik und -behandlung/Gedächtnissprechstunde
Unter dem Überbegriff Demenz werden unterschiedliche Erkrankungen zusammengefasst, die sich in einem Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit, der Abnahme der Gedächtnisleistung und des Denkvermögens zeigen. Wie bei anderen Krankheiten auch, ist hier eine frühzeitige Diagnostik mit anschließender Therapie wichtig. Demenz ist nicht heilbar, man kann allerdings in frühen Stadien versuchen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Eine ambulante Demenzdiagnostik und -beratung ist jederzeit in unserer Gedächtnissprechstunde möglich.
Einen Termin vereinbaren Sie bitte mit dem Sekretariat der Geriatrie.
Gut zu wissen
Anmeldeformular für das Geriatrische Zentrum der St. Lukas Klinik
für niedergelassene Ärztinnen/Ärzte
Um den Aufnahmeprozess für Sie bzw. Ihre Mitarbeitenden in der Vorbereitung einfacher zu gestalten, steht Ihnen hier das Anmeldeformular für die Akutgeriatrie als beschreibbares PDF-Formular zur Verfügung. Bei Bedarf kann dieses Formular auch am PC ausgefüllt werden.
Bundesverband Geriatrie
Die Abteilung für Geriatrie in der St. Lukas Klinik ist Mitglied im Bundesverband Geriatrie. Der Verband vertritt Einrichtungen, die sich unter fachärztlicher Leitung der Behandlung geriatrischer Patienten widmen und spezielle Qualitätsstandards in der Behandlung geriatrischer Patienten erfüllen.

Kontakt

Dr. Volker Spartmann
Chefarzt
Facharzt für Innere Medizin
Zusatzbezeichnungen: Geriatrie, Palliativmedizin,
Internistische Intensivmedizin
Andrea Friedberger
Sekretariat
Sprechstunden
Allgemeine Sprechstunde
Montag, Dienstag, Freitag: 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit dem Sekretariat,
Demenzsprechstunde
Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit dem Sekretariat,
Gedächtnissprechstunde
Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit dem Sekretariat,
Team

Dr. Christoph F. Schorn
Oberarzt
Multiple-Sklerose-Ambulanz
Facharzt für Neurologie
Zusatzbezeichnungen: Spezielle Schmerztherapie, Geriatrie

Dr. Inga Wilhelms
Oberärztin
Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie
Oberärztin Geriatrie
Weiterbildung
Geriatrie
St. Lukas Klinik, Solingen
Zusatz-Weiterbildung Geriatrie
Umfang 18 Monate
Befugter Arzt: Dr. med. Volker Spartmann
Innere Medizin
St. Lukas Klinik, Solingen
Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin
Umfang 18 Monate
Befugter Arzt: Dr. med. Volker Spartmann
Innere Medizin
St. Lukas Klinik, Solingen
Facharzt Innere Medizin
Umfang 18 Monate
Befugter Arzt: Dr. med. Volker Spartmann